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Naturheilkunde: Neuraltherapie

Die Neuraltherapie nach Huneke ist ein so genanntes "ganzheitliches" Therapie- und Diagnoseverfahren, das durch die deutschen Brüder Ferdinand und Walter Huneke vor rund 80 Jahren entwickelt wurde.
Ziel ist die Selbstheilung des Organismus über das vegetative Nervensystem mittels Injektionen eines kurz wirkenden Lokalanästhetikums (Procain oder Lldocain).

Therapieformen:
Der erste Ansatz ist die lokale bzw. segmentale Behandlung, wie sie auch in der Schulmedizin oft zur Anwendung kommt. Durch die Injektionen des Lokalanästhetikums in die Haut, die Muskulatur oder an Nerven bzw. Ganglien werden chronische Reizprozesse durchbrochen.

Der zweite Ansatz ist die Behandlung von so genannten "Störfeldern". Darunter verstehen die Befürworter dieser Therapie Fehlinformationen, die im Körper als Folge von Verletzungen, Operationen, Entzündungen etc. entstehen. Störfelder sollen über vegetative Nervenfasern Impulse aussenden, die an entfernten Stellen zu Symptomen und Störungen wie z.B. SChmerzen führen . Mögliche Störfelder in diesem Sinn sind u.a. die

Gaumenmandeln, die Nasennebenhöhlen, der Zahn-Kiefer-Bereich und Narben aller Art.

Anwendungsgebiete:

Die Neuraltherapie wird bei einer Vielzahl von Regulations- und Funktionsstörungen eingesetzt, u.a. bei:

  • Rückenschmerzen
  • Gelenkerkrankungen
  • Kopfschmerzen inkl. Migräne
  • Neuralgien
  • chron. Entzündungen
  • postoperativen Schmerzen
  • Erschöpfungsdepression

Schröpfkopftherapie

Die Schröpfkopftherapie ist eine naturkundliche Entgiftungs- und Regulationstherapie

Das Schröpfen ist mehr als 5000 Jahre alt.

Die Wirkung ist die gleiche geblieben, nur die Schröpfköpfe und die Technik haben sich in den Jahren verändert (von Tierhörnern und Bambusstäben bis hin zu Kunststoff- und Glasgläsern).

Ziele des Schröpfens:

  • Mobilisierung der Selbstheilungskräfte des Körpers
  • Anregung der Durchblutung und des Lymphflusses
  • Verbesserung der Beweglichkeit
  • Aufhebung von Blockierungen
  • Verbesserung der Kreislaufsituation
  • Regulierung und Stärkungdes vegetativen Nervensystems
  • Lösung von verspannten Muskelzonen

Wirkung auf die Gelenke:

  • Verbesserte Durchblutung innerhalb der Gelenke und der Gelenkhöhlen
  • Fördert die Sekretion von Synovialflüssigkeit

Herzratenvariabilität

Unser Herz bildet sich als erstes Organ in der sechsten Schwangerschaftswoche und schlägt für den Rest unseres Lebens. Unser Herzschlag varriert dabei anforderungsabhängig. D. h. das Herz muss sich ständig den Umgebungsbedingungen anpassen, z. B. bei Stress oder körperlicher Tätigkeit, aber auch im Schlaf oder in Entspannungsmomenten.
Selbst unsere Gedanken und Emotionen beeinflussen unseren Herzschlag in Echtzeit. Diese Anpassungsprozesse drücken sich in der Herzratenvariabilität aus.

Konkret gibt unser Sinusknoten als „Schrittmacher“ des Herzens den Herzrhythmus vor. Je nach Bedarf wird dieser jedoch über unser Hormon- bzw. Nervensystem moduliert. Dieser Anpassungsprozess ist lebenswichtig. Eine geringe Herzratenvariabilität deutet auf einen erheblich schlechteren Gesundheitszustand hin als eine hohe (d. h. flexible) Herzratenvariabilität.

Eine HRV-Messung mit Nilas MV® gibt deshalb anhand der verschiedenen Auswertungsparametern Aufschluss über die Fähigkeit eines Organismus, den ständigen Anforderungen gerecht zu werden.

Im Zusammenhang mit der Herzratenvariabilität (HRV) spricht man auch von der „Regulationsfähigkeit“ eines Organismus. Was man als „Selbstheilungskräfte“ bezeichnet, ist im Grunde Selbstregulation.
Ist diese Regulationsfähigkeit gestört, entstehen nach dem Drei-Phasen-Modell der Krankheitsentstehung aus den Regulationsstörungen zunächst Funktionsstörungen und dann Krankheiten.
Eine HRV-Messung mit Nilas MV® ist daher eine Möglichkeit, Störungen bereits frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls die Regulationsfähigkeit zu unterstützen und so der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen.

Nilas MV® misst 300 Herzschläge und wertet deren Herzratenvariabilität automatisch aus. Mittels mathematischer Algorithmen können aus dieser ca. 5 Minuten dauernden Messung umfangreiche Auswertungsparameter berechnet werden. Dabei unterscheidet man zwischen zeitlichen Auswertungsmodellen („Time-Domain“), bei denen z. B. die Abstände zwischen zwei EKG-Zacken („R-R-Intervalle“) berechnet werden, sowie Auswertungen der Frequenzbänder bzw. Spektralanalyse („Frequency Domain“).

Langsame Schwingungen/Frequenzen stehen in Verbindung mit der Aktivität des Sympathikus, dem „Gaspedal“ unseres vegetativen Nervensystems. Schnelle Frequenzen entsprechen der Tätigkeit des Parasympathikus, der „Bremse“, die den Herzschlag nach Aktivität oder Stressbelastung wieder herunterregeln soll. Verschiedene Algorithmen ermitteln dabei z. B. Standardabweichungen aller gemessenen Herzschläge oder den Prozentsatz an Intervallen die mindestens 50 ms vom vorausgegangenen Intervall abweichen.

Das dritte Auswertungsverfahren für die Herzfrequenzvariabilität ist der Poincarè-Plot bzw. das Skatterogramm (“Non-linear Results“), das die Dichte und Verteilung der Herzschläge zeigt.

Nilas MV® wertet zusätzlich einen weiteren Faktor der Herzratenvariabilität aus: die fraktale Dynamik des Nervensystems. Dieses nicht-lineare Verfahren basiert auf der Chaostheorie (d. h. der evidenzbasierten Untersuchung multivariabler, nicht-linearer und nicht-periodischer Systeme) und der Fraktalmathematik (Untersuchung von selbstähnlichen, sich wiederholenden Strukturen innerhalb der Herzratenvariabilität). Dies ermöglicht es uns, mit einer 5-minütigen HRV-Messung so komplexe Werte zu erhalten.

Die Herzratenvariabilität ist also ein anerkannter medizinischer Parameter, der auch in der klinischen Diagnostik verwendet wird, z. B. für

  • Risikodiagnostik (z. B. HRV als Risikomarker für Herzkreislauferkrankungen, frühzeitiges Erkennen des Gefährdungsrisikos für diabetische Neuropathie)
  • Präventionsdiagnostik/Gesundheitsprognostik
  • Stressbelastungsdiagnostik
  • Therapiekontrolle (z. B. bei psychophysiologischen Behandlungen mittels Betablockern, Antiarrhythmika, Diuretika und blutdrucksenkenden Mitteln)
  • Evidenzbasierte Diagnostik für Medizin und Komplementärmedizin, z. B. bei der Evaluierung der Wirkung komplementärmedizinischer Behandlungsmethoden

Nilas MV® „übersetzt“ diese komplexen Werte bzw. Rechenmodelle in anschauliche Grafiken, welche die Zusammenhänge nicht nur für den Anwender schneller, einfacher und holistisch interpretierbar machen, sondern auch für die Patienten oder Klienten anschaulich und nachvollziehbar machen.

Vitamin C Infusionstherapie

Bei der Vitamin-C-Infusionstherapie wird Vitamin C in einer hohen Dosierung direkt in die Blutbahn verabreicht. Als Grundlage für diese Therapie dient die Erkenntnis, dass viele Erkrankungen einen deutlich erhöhten Vitamin-C Bedarf in manchen Körperregionen mit sich bringt.

Kommt es aufgrund des erhöhten Bedarfs zu Mangelzuständen, da über die Nahrung oder Nahrungsergänzung nicht genug Vitamin C aufgenommen werden kann, ist eine Vitamin-C-Infusionstherapie die bevorzugte Wahl.

Auch wenn eine verminderte Aufnahmefähigkeit über den Mage-Darm-Trakt vorliegt ist die Injektion oder Infusion ideal um einen ausgeglichenen Vitamin C Spiegel zu erreichen.

Wie viel Vitamin C benötigt ein Mensch?

Vitamin C ist ein essenzieller Nährstoff, den wir mit der Nahrung zuführen müssen, da unser Körper nicht in der Lage ist, den Vitalstoff selber herzustellen. Im Gegensatz zu den meisten Tieren hat der Mensch im Laufe der Evolution die Fähigkeit zur Vitamin-CSynthese verloren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deshalb eine tägliche Zufuhr von 95 mg für Frauen und 110 mg für Männer Ascorbinsäure (chemische Bezeichnung für Vitamin C).
Diese Menge reicht aus, um einen gesunden Menschen vor schweren Mangelerkrankungen wie der bekannten Seefahrerkrankheit Skorbut zu schützen.

Vergleicht man diese Zahlen mit dem Vitamin-CHaushalt von anderen Säugetieren, die selbst Vitamin C
herstellen können, stellt sich allerdings die Frage, ob die Werte zum benötigten Tagesbedarf des Menschen etwas zu vorsichtig gewählt wurden. So produziert ein Säugetier mit einem Körpergewicht von 70 Kilogram täglich zwei bis vier Gramm Vitamin C. Unter Stress kann die Produktion sogar auf bis zu 15 Gramm gesteigert werden. Dr. Linus Pauling, ein Pionier der Vitamin-C-Therapie, vertrat deshalb die Auffassung, dass der Mensch ebenso viel Vitamin C zu sich nehmen sollte, wie andere Säugetiere gleichen Gewichts selbst produzieren. Er war überzeugt, dass das Vitamin auch zur Prävention und Behandlung verschiedener schwerer Krankheiten genutzt werden kann.

Die wichtige Rolle von Vitamin C im menschlichen Körper

Ohne den wasserlöslichen Mikronährstoff kann der Mensch nicht leben. Manche Organe haben einen
besonders großen Verbrauch.
Deshalb ist die Vitamin-C-Konzentration besonders hoch in:

  • Gehirn und Nervenzellen
  • den Strukturen des Immunsystems (Immunzellen,Leukozyten)
  • Augenlinsen
  • Leber
  • Nieren, Nebennieren
  • den Wänden der Blutgefäße

Eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung ist Voraussetzung für viele Stoffwechselprozesse. So ist
das Vitamin unter anderem an Stoffwechselvorgängen des Hormon- und Nervensystems und an der Regulation des Fettstoffwechsels beteiligt. Es dient der Bildung und dem Funktionserhalt von Knochen und Bindegewebe und ist wichtig für die Wundheilung. Ebenso kommt dem Vitamin viel Bedeutung in der körpereigenen Abwehr zu.
Immunzellen brauchen für Ihre Abwehr-Tätigkeit viel Vitamin C. Außerdem wirkt Vitamin C als Radikalfänger. Das heißt: Es fängt zellschädigende oder krankheitsfördernde freie Radikale und schützt so die Körperzellen. Bei Infektionskrankheiten, Allergien und entzündlichen Erkrankungen sowie nach schweren Verletzungen kann der Vitamin-C-Bedarf erhöht sein.
Auch Raucher, Leistungssportier und andere Menschen, die häufig physischen oder psychischen
Stresssituationen ausgesetzt sind, benötigen mehr Vitamin C.

Die Folgen eines Vitamin-C-Mangels

Eine zu geringe Zufuhr an Vitamin C kann sich negativ auf den gesamten Körper auswirken. Viele Erkrankungen, v.a. Entzündungen gehen mit einem Vitamin-C-Mangel einher. Anfänglich äußert sich ein
Vitamin-C-Mangel vor allem durch Müdigkeit, eine verminderte Leistungsfähigkeit, verlangsamte Erholung nach Krankheiten und Reizbarkeit. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit kann auf einen Vitaminmangel hindeuten. Bei einem schweren Mangel verlieren die Blutgefäße an Elastizität und werden spröde, sodass es zu Blutungen kommt. Diese treten insbesondere im Bereich der Schleimhäute und der Muskulatur auf. Das Zahnfleisch kann sich entzünden und die Wundheilung
ist beeinträchtigt.

Anwendungsgebiet - Vitamin-C-Mangel

Die Vitamin-C-Infusionstherapie wird in naturheilkundlichen und alternativmedizinischen Praxen
vielfach bei Erkrankungen bzw. Beschwerden, die mit einem Vitamin-C-Mangel einhergehen eingesetzt.
Das sind unter anderem:

 

  • verminderte Leistungsfähigkeit und ausgeprägte Müdigkeit
  • Durchblutungsstörungen
  • chronisch entzündliche Erkrankungen (z. B. Arthritis)
  • Aufnahmestörungen
  • Operationen
  • oxidativer Stress bei Rauchern
  • z. B. Herpes zoster

Vorteile der Vitamin-C-Infusion

Um ihr Immunsystem zu stärken, nehmen viele Menschen Vitamin C in Form von Pulver oder Tabletten
ein. Doch die Menge, die dem Körper über den Verdauungstrakt zugeführt werden kann, ist begrenzt.
Eine zu hohe Dosis Vitamin C wird unverdaut wieder ausgeschieden, was sich meist in Form von Durchfall bemerkbar macht. Ist aus therapeutischen Gründen eine höhere Vitamindosis erforderlich, kann eine Infusionstherapie sinnvoll sein. Hierbei gelangt das Vitamin C direkt ins Blut und muss nicht erst von den Darmschleimhäuten aufgenommen werden. So können auch Menschen mit einer verminderten Resorptionsfähigkeit des Darms von einer Infusion mit Vitamin C profitieren.

Aminosäuren sind wahre „Alleskönner“

und fester Bestandteil in der orthomolukalaren Medizin

Aminosäuren sind organische Verbindung,
bestehend aus Kohlenstoff, Wasserstoff,
Sauerstoff und Stickstoff. Sie unterscheiden sich
in Ihrer Zusammensetzung und Funktion deutlich von Kohlenhydraten und Fetten. Aminosäuren sind die bevorzugte Quelle für lebenswichtigen Stickstoff. Alle Proteinstrukturen unseres Körpers werden aus Aminosäuren aufgebaut, daher werden sie auch als Grundbausteine unseres Körpers bezeichnet.

Aminosäuren sind wahre Alleskönner. Neben dem Proteinaufbau sind sie für die Synthese von Hormonen, Neurotransmittern, Transportproteinen und Antikörpern essentiell.
Hieraus ergibt es sich bereits, dass ein Mangel an Aminosäuren sehr vielfältige und weitreichende Konsequenzen und Erscheinungsbilder mit sich bringt. Mögliche Symptome sind unter anderem eine erhöhte Infektanfälligkeit, Leistungsabfall, Stimmungsschwankungen und Defizite beim Muskelaufbau.

Allgemeine Definition

Aminosäuren sind die kleinsten Bausteine der Proteine. Proteos kommt aus dem Griechischen und bedeutet erstrangig oder auch grundlegend, denn Proteine sind die Bausteine unseres Lebens und bestimmen die Struktur und die Funktion jeder Zelle.

Einige wichtige Aminosäuren und Ihre Aufgaben
z.B. L-Ornithin, L- Arginin, L- Methionin, L- Tyrosin usw.

L- Lysin:
Biochemische Funktionen:

  • wesentlicher Baustein des Kollagens zusammen mit Glycin und Prolin

(Bindegewebe)

  • unterstützt die Calciumresorption aus dem Darm und fördert die Einlagerung in

den Knochen (Knochenmineralisation)

  • zusammen mit L-Methionin Synthese von L-Carnitin

  • Aktivierung von Enzymen

  • Zuckerstoffwechsel: Stimuliert Insulinrezeptor-Tyrosinkinase Aufnahme der

Blutglucose in die Zellen

  • steigert die Immunkompetenz

Mögliche Einsatzgebiete:

  • Diabetes Typ II

  • Wundheilungsstörungen

  • Osteoporose

  • Infektanfälligkeit

  • Akute Herpesinfektion und Herpesrezidive

  • Zellschutz

  • Leberentgiftung

  • Nervosität / Angstzustände

Orthomolekulare Medizin - Medizin der richtigen Moleküle

Den Grundstein für die orthomolekulare Medizin legte der Biochemiker und zweifache Nobelpreisträger Prof. Dr. Linus Pauling (1901-1994) 1968. Man kann den Begriff orthomolekular verstehen als Medizin der richtigen Moleküle bzw. Nährstoffe. Pauling selbst definierte sie so: Orthomolekulare Medizin
ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der
Konzentrationen von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.
Er erklärt damit, dass die offiziellen Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, wie sie Fachgesellschaften
empfehlen, zwar ausreichend sein können, um einem Mangel vorzubeugen, es aber sowohl in der Prophylaxe als auch in der Therapie darauf ankommt, die Menschen individuell und bedarfsorientiert mit Nährstoffen zu versorgen.
Die orthomolekulare Medizin richtet ihr Augenmerk also sowohl auf die Behandlung von Krankheiten, als auch auf die Erhaltung der Gesundheit mit der individuell passenden Dosis der einzelnen Nährstoffe. Sie hat damit auch eine präventive Ausrichtung. Eine Grundannahme besteht darin, dass Menschen die
täglich benötigten Vitalstoffe meist nicht ausreichend aufnehmen.

Zu diesen Nährstoffen, die in der orthomolekularen Medizin zum Einsatz kommen, zählen:

  • Vitamine
  • Mineralstoffe, Spurenelemente
  • essenzielle FettsäurenAminosäuren
  • Enzyme

Bei den Vitaminen unterscheidet man die fettlöslichen Vitamine E, D, Kund A. Da sie im Körper gespeichert werden, dürfen sie nicht zu hoch dosiert werden, sonst besteht die Gefahr einer Hypervitaminose. Die anderen Vitamine sind wasserlöslich und werden in der orthomolekularen Medizin zu therapeutischen Zwecken oft sehr hochdosiert eingesetzt. Das betrifft v.a. das Vitamin C (L-Ascorbinsäure). B-Vitamine sorgen immer wieder für Verwirrung wegen ihrer Bezeichnung (Nomenklatur).

Man unterscheidet:

  • Vitamin B 1 - Thiamin
  • Vitamin B2 - Riboflavin
  • Vitamin B3 - Nicotinsäure (Niacin)
  • Vitamin B5 - Pantothensäure
  • Vitamin B6 - Pyridoxin, Pyridoxamin und Pyridoxal
  • Vitamin B7 - Biotin (auch Vitamin H)
  • Vitamin B9 - Folsäure (auch Vitamin B11 oder Vitamin M)
  • Vitamin B12 - Cobalamin

Die B-Vitamine mit den Indizes 4, 8, 10, 11, 13, 14, 15 und 17 haben sich nach Ihrer Entdeckung als
Pseudovitamine erwiesen. Das heißt: Sie gelten nicht als Vitamine, weil der Körper sie teilweise selbst herstellen kann oder sie gar keine lebensnotwendigen Nahrungsbestandteile sind.
In manchen Fällen ist nicht nur die richtige Menge, sondern auch das richtige Verhältnis einzelner
Komponenten zueinander wichtig. Als wesentlich wird auch angesehen, dass nur solche Stoffe medizinisch verwendet werden, die in derselben chemischen Form auch physiologisch im Körper vorhanden sind.

Defizite im Nährstoffhaushalt

Ein Nährstoffdefizit kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Dazu gehört beispielsweise eine sehr einseitige Ernährung oder eine Lebensweise, die mit häufigem Fast-Food-Konsum einhergeht. Oft wird auch übersehen, dass nicht alle Nährstoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen, auch tatsächlich ins Blut aufgenommen werden und damit den Zellen zur Verfügung stehen. Der Darm ist eine große Resorptionsbarriere vieler Nährstoffe: Wenn der Darm bzw. die Verdauung nicht einwandfrei funktionieren (Entzündungen, Dysbiose, Mangel an Verdauungssäften), werden die Nährstoffe nicht richtig aufgenommen.
Es gibt viele weitere mögliche Gründe für ein Nährstoffdefizit - zum Beispiel:

  • Der Vitamin-Gehalt vieler Nahrungsmittel nimmt ab durch Lagerung, Zubereitung, Züchtungen
  • Ein Mangel an Vitamin E kann durch einen sehr hohen Verzehr von ungesättigten Fettsäuren bedingt sein.
  • Zuviel Alkohol und manche Medikamente können einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen bewirken.
  • Koffein löst häufig ein Ungleichgewicht im Nährstoffhaushalt aus, da es die Ausscheidung von wichtigen Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium erhöht.
  • Durch den Tabakrauch kann es bei Zigarettenkonsum zu einem Mangel an Vitamin C und Zink kommen.
  • Während einer Schwangerschaft, in der Stillzeit oder auch in Wachstumsphasen besteht ein erhöhter Nährstoffbedarf.
  • Erhöhter Bedarf besteht auch bei vielen Erkrankungen, bei starken physischen oder psychischen Belastungen. Das heißt: Auch Stress und Sport verändern den Bedarf so, dassMangelerscheinungen entstehen können.

Auswirkungen von Nährstoffmangel

Stehen dem Körper die benötigten Nährstoffe nicht ausreichend zur Verfügung, so gerät er in ein
Ungleichgewicht. Dies kann verschiedene Folgen für den Organismus haben. Insbesondere Vitaminmangel und das Fehlen bestimmter Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium, Kalium und Eisen können unspezifische Symptome auslösen, da diese Substanzen essenziell für den Stoffwechsel, das Wachstum der Zellen und die Abwehrkräfte sind.
Typische Anzeichen sind Müdigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit und ein Mangel an Energie. Da dies
jedoch sehr allgemeine Symptome sind, dauert es häufig lang, bis ein Nährstoffmangel diagnostiziert wird.

Arbeitsweisen der orthomolekularen Medizin

Um eine nicht ausreichende Versorgung des Organismus mit bestimmten Nährstoffen nachzuweisen,
ist eine Untersuchung des Blutes, des Blutserums und/oder des Urins notwendig. Manche Messverfahren können einen Zusammenhang zwischen fehlenden Spurenelementen und bestimmten Krankheitsbildern nachweisen.
Wichtig ist zu beachten, dass viele Faktoren die Ergebnisse verfälschen können - z. B. verwendete Kosmetika und Arzneimittel, v. a. aber ungeeignete Testmethoden.
Die orthomolekularen Stoffe können auf unterschiedliche Weise zugeführt werden:

  • Arzneimittel (als Tabletten oder Kapseln)
  • Nahrungsergänzungsmittel (meist in fixenKombinationen)
  • Injektionen oder Infusionen (so können viel höhere Blutspiegel erreicht und die Resorptionsbarriere Darm kann umgangen werden)

Die Therapie erfolgt über einen festgelegten Zeitraum, wenn ein Nährstoffmangel nachgewiesen oder aufgrund einer Krankheit wahrscheinlich ist. In manchen Fällenkann es auch sinnvoll sein, ergänzende Präparate einzunehmen, wenn aufgrund einer besonderen Situation erhöhter Nährstoffbedarf besteht. In der orthomolekularen Medizin werden, anders als in der Schulmedizin, auch sehr hohe Dosierungen an Nährstoffen, wie beispielsweise Vitaminen, verabreicht.

Dabei gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Dosierung, da diese individuell angepasst werden muss (Ernährung, Lebensgewohnheiten, Alter, Umwelteinflüsse, Gesundheitszustand).

Anwendung der orthomolekularen Medizin

Die orthomolekulare Medizin kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Sie kommt sowohl präventiv als auch unterstützend bei chronischen und akuten Krankheitsbildern zum Einsatz.
Dazu gehören beispielsweise:

 

  • erhöhter Bedarf an Nährstoffen (zum Beispiel durch Schwangerschaft)
  • allgemeines Nährstoffdefizit Herzkreislauferkrankungen
  • Infektionen (zum Beispiel grippale Infekte)
  • Arteriosklerose (Verengung der Arterien durch Ablagerungen)
  • Rheuma• Stoffwechselerkrankungen

Hauterkrankungen

  • Erkrankungen des Verdauungssystems
  • Stärkung des Immunsystems
  • Entgiftung und Ausleitung von Schwermetallen